Psychologie der Massen - Gustave Le Bon

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Psychologie der Massen - Gustave Le Bon

Beitrag  Gast So 10 Feb 2019 - 14:00

Die Massenseele
1.B.1.K. Allgemeine Kennzeichen der Massen -
Das psychologische Gesetz von ihrer seelischen Einheit


Das Schwinden der bewussten Persönlichkeit und die Orientierung der Gefühle und Gedanken nach einer bestimmten Richtung, die ersten Vorstöße der Masse auf dem Weg, sich zu organisieren, erfordern nicht immer die gleichzeitige Anwesenheit mehrerer einzelner an einem einzigen Ort. Tausende von getrennten einzelnen können im gegebenen Augenblick unter dem Einfluss gewisser heftiger Gemütsbewegungen, etwa eines großen nationalen Ereignisses, die Kennzeichen einer psychologischen Masse annehmen. Irgendein Zufall, der sie vereinigt, genügt dann, dass ihre Handlungen sogleich die besondere Form der Massenhandlungen annehmen. In gewissen historischen Augenblicken kann ein halbes Dutzend Menschen eine psychologische Masse ausmachen, während hunderte zufällig vereinigte Menschen sie nicht bilden können. Andererseits kann bisweilen ein ganzes Volk ohne sichtbare Zusammenscharung unter dem Druck gewisser Einflüsse zur Masse werden.
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Geht man davon aus, dass eine bestimmte Masse sich erst in einem Raum einfinden muss, so hat man damit ganz recht. Denn sofern sie zu einer Masse vereint sind, ist ja eine Gemeinsamkeit vorweg anzunehmen, wodurch ein Übereinkommen erst erfolgt. Doch nimmt man an, es müssen Räumlichkeiten sein, worin man andere physisch sehen kann, dann irrt man sich. Denn man nimmt dann nur einen einzigen Raum, nämlich den Physischen allein als reell gegeben an. Sodann müsste man sich allein als lediglich physisch vorhanden dazu denken. Soweit man Emotionen und Gefühl nicht sieht, heißt es doch nur, dass sie auch dem physisch-sichtbaren Raum nicht angehören. Sodann ist die Folgerung unweit, zu sagen, dass sie also zwar in irgend einer Art von Raum sich zusammenfinden (denn sonst gäbe es ja keinerlei Verbindung), doch wird der Raum also nicht dieser Art von Begrenzung durch physische Wände um einen meinen.

Die nächste hierzu erforderliche Annahme ist, dass sofern z.B. ein Nationalgefühl da ist, und man sich einem bestimmten Land verbunden sieht, und sofern dieses selbige Nationalgefühl auch von anderen in selbiger Weise hervorgerufen wird, und es nicht bloß einem beliebig ähnlichem Gefühl also entspricht, dass es einen gemeinsamen Raum hierfür geben muss. Der geistige Raum braucht selbstredend also nicht als Raum vorgestellt sein, es kann auch als eine Summe eines kollektiven Willens angenommen werden. Sofern dieser jedoch nicht nur vom Einzelnen in beliebiger Weise reproduziert wird, sondern eindeutige Kennzeichen einer Einheit bildet, ist es also unabdingbar, dass dieses einen Raum hat [welcher Art auch immer], zudem also der jeweils Zugehörige sich auch erst als eindeutig zugehörig empfindet [und dieses also aus dem jeweiligen Raum und der Anwesenheit darin hervorruft].

Unter diesen Annahmen, kann man zur Analyse übergehen, wie sich ein kollektiver Wille Ausdruck verschafft. Was kollektiv eine Masse ausmacht. Und auch welche Psychologie dem zugrunde liegt, oder worin sich dieses vom Individuum unterscheidet. Auch was die bestimmten und besonderen Eigenheiten dazu sind u.dgl.m.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Die Massenseele - Le Bon

Beitrag  Gast So 10 Feb 2019 - 14:11

Die Massenseele
1.B.1.K. Allgemeine Kennzeichen der Massen -
Das psychologische Gesetz von ihrer seelischen Einheit


Die genaue Schilderung der Massenseele ist nicht leicht, weil ihre Organisation nicht bloß nach Rasse und Zusammensetzung der Gesamtheit, sondern auch nach der Natur und dem Grade der Anreize schwankt, denen diese Gesamtheit unterliegt. Aber dieselbe Schwierigkeit besteht für das psychologische Studium jedes beliebigen Wesens. Nur in Romanen, aber nicht im wirklichen Leben haben die einzelnen einen beständigen Charakter aufzuweisen. Allein die Gleichförmigkeit der Umgebung schafft die sichtbare Gleichartigkeit der Charaktere. Ich habe anderwärts gezeigt, dass alle geistigen Beschaffenheiten Charaktermöglichkeiten enthalten, die sich unter dem Einfluss eines jähen Umgebungswechsels offenbaren können. So befanden sich unter den wildesten, grausamsten Konventmitgliedern gutmütige Bürger, die unter normalen Verhältnissen friedliche Notare oder ehrsame Beamte geworden wären.
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Wer wäre nun für alle Grausamkeiten die hervorgerufen wurden verantwortlich? Die Umstände allein? Denn wären diese andere, so gäbe es diese Grausamkeiten folglich nicht. Und selbst wenn die Masse nun sich auch aus dem Einzelnen bildet, so ist es ja nicht der höchste Grad der Bildung, der dort eingebracht wird. Es ist zwar alles enthalten, allerdings auch nur für den, dem es zugänglich ist, was einer also auch erschlossen hat. Allerdings ist das geringste Niveau auch enthalten, und dies unausweichlich. Während das höchste Gut, nicht notwendig enthalten ist, sofern die entsprechenden Ebenen nicht notwendig einbezogen sind oder allen in gleicher Weise zugänglich. Notwendig einbezogen ist allerdings das Geringste [weil es vom geistigen Raum her gar nicht anders kann], denn diesem ließe sich nur dadurch entziehen, wenn man auf den Ebenen nicht Zugange ist. Allerdings müsste man dann bei den meisten Dingen eine entkörperte Seele sein, die von den jeweiligen Schwingungen nicht mehr angetroffen werden kann.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Vergemeinschaftlichung - Le Bon

Beitrag  Gast So 10 Feb 2019 - 14:38

Die Massenseele
1.B.1.K. Allgemeine Kennzeichen der Massen -
Das psychologische Gesetz von ihrer seelischen Einheit


Das Überraschendste an einer psychologischen Masse ist: welcher Art auch die einzelnen sein mögen, die sie bilden, wie ähnlich oder unähnlich ihre Lebensweise, Beschäftigungen, ihr Charakter oder ihre Intelligenz ist, durch den bloßen Umstand ihrer Umformung zur Masse besitzen sie eine Art Gemeinschaftsseele, vermöge deren sie in ganz anderer Weise fühlen, denken und handeln, als jedes von ihnen für sich fühlen, denken und handeln würde. Es gibt gewisse Ideen und Gefühle, die nur bei den zu Massen verbundenen einzelnen auftreten oder sich in Handlungen umsetzen. Die psychologische Masse ist ein unbestimmtes Wesen, das aus ungleichartigen Bestandteilen besteht, die sich für einen Augenblick miteinander verbunden haben, genau so wie die Zellen des Organismus durch ihre Vereinigung ein neues Wesen mit ganz anderen Eigenschaften als denen der einzelnen Zellen bilden.
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Eben diese allgemeinen Charaktereigenschaften, die vom Unbewussten beherrscht werden und der Mehrzahl der normalen Angehörigen einer Rasse ziemlich gleichmäßig eigen sind, werden in den Massen vergemeinschaftlicht. In der Gemeinschaftsseele verwischen sich die Verstandesfähigkeiten und damit auch die Persönlichkeit der einzelnen. Das Ungleichartige versinkt im Gleichartigen, und die unbewussten Eigenschaften überwiegen.

Eben die Vergemeinschaftlichung der gewöhnlichen Eigenschaften erklärt uns, warum die Massen niemals Handlungen ausführen können, die eine besondere Intelligenz beanspruchen. Die Entscheidungen von allgemeinem Interesse, die von einer Versammlung hervorragender, aber verschiedenartiger Leute getroffen werden, sind jenen, welche eine Versammlung von Dummköpfen treffen würde, nicht merklich überlegen. Sie können in der Tat nur die mittelmäßigen Allerweltseigenschaften vergemeinschaftlichen. Die Masse nimmt nicht den Geist, sondern nur die Mittelmäßigkeit in sich auf. Es hat nicht, wie man so oft wiederholt, die "ganze Welt mehr Geist als Voltaire", sondern Voltaire hat zweifellos mehr Geist als die "ganze Welt", wenn man unter dieser die Massen versteht.
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Daraus erhellt sich wohl vieles von den Umständen die heutige (oder auch allgemein: die bisherige) Welt betreffend. Denn die Mehrheit und Masse bildet sich nicht aus den Glanzleistungen einzelner, sondern aus der Masse. Das ist auch die Ursache, warum die Welt nicht in den höchsten Errungenschaften schwelgt, sondern in dem, was in Summe in ihr ist.

Auch deswegen lässt sich sagen, dass die Masse sich mehrheitlich negativ als positiv beeinflusst. Nicht für sich als Gefühl genommen, dass mag dadurch unermesslich steigen, sondern auf das geistige Niveau und Naturell bezogen. Wäre das nämlich alles auf einem höheren Stand, dann wäre es viel leichter, gewisse Dinge zu erledigen, die doch für den Einzelnen eigentlich zur Vernunft zählen, er sie dennoch in der Weise nicht ausführt, oft dann auch nicht, selbst wenn er von sich aus dies eigentlich wollen wollte.

Nur kann sich dies auch nicht so wandeln für die Mehrheit, dass sich die vergemeinschaftlichen Dinge unbedingt positiv auswirken. Denn es wird ja dabei bleiben, dass der einzelne weiter sein muss, als das, was die Masse ausmacht. Lediglich für einen geringeren Anteil von Nachzüglern (vielleicht 1/3) kann die Massenwirkung positiver Natur sein und zum insgesamt Positiven hin stimulieren. All dies sollte bereits einleuchten, und evident zur notwendigen Deduktion aus dem Vorerwähnten führen.

Also ist es auch erforderlich für einen jeden Geistesmenschen, besser zu sein, als die Masse. Denn möchte man sich nur von der Masse ziehen lassen, dann sollte man sich unbedingt ganz hinten anstellen, dann ist die Zugkraft mit am größten! Desweiteren sollte dies auch die Notwendigkeit für den geistigen Fortschritt für alle nahelegen, und warum es so Wichtigkeit ist, dass eine Mehrheit (in etwa 2/3) erforderlich ist, um wirklich einen größeren Wandel auf Erden zu ermöglichen. Dazu ist es ja auch die Masse, wie weit jemand vom bloßen Mutwillen abgesehen unter ein gewisses Niveau fallen kann, oder dieses in der Masse keine Tragkraft und Tragweite mehr findet.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Masse und Diskriminierung - Le Bon

Beitrag  Gast So 17 Feb 2019 - 16:55

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
1.B.2.K.I. Triebhaftigkeit, Beweglichkeit und Erregbarkeit der Massen


Bei der Untersuchung ihrer grundlegenden Charakterzüge sagten wir, dass die Masse beinahe ausschließlich vom Unbewussten geleitet wird. Ihre Handlungen stehen viel öfter unter dem Einfluss des Rückenmarks als unter dem des Gehirns. Die vollzogenen Handlungen können ihrer Ausführung nach vollkommen sein, da sie aber nicht vom Gehirn ausgehen, so handelt der einzelne nach zufälligen Reizen. Die Masse ist der Spielball aller äußeren Reize, deren unaufhörlichen Wechsel sie widerspiegelt. Sie ist also die Sklavin der empfangenden Anregungen. Der allein stehende einzelne kann ja denselben Reizen unterliegen wie die Masse, da ihm aber sein Gehirn die unangenehmen Folgen des Nachgebens zeigt, so gehorcht er ihnen nicht. Physiologisch lässt es sich so erklären, dass der allein stehende einzelne die Fähigkeit zur Beherrschung seiner Empfindungen hat, die Masse aber nicht dazu imstande ist.
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Es gibt schlichtweg kein Kontrollorgan in der Masse, welches Einhalt gebietet, von den Grenzen und Möglichkeiten des Einzelnen abgesehen, durch welchen die Masse sich ausdrückt. Allerdings sollte man, so lange es nicht um eine innige Beziehung und direktesten Umgang mit jemandem geht, nie nur allein eine Persönlichkeit in jemandem sehen. Desweitern auch bei sich selbst, nie unterschätzen, was alles durch einen sich irgendwo Ausdruck verleiht.

Als Beispiel die Frage, ob ein Einzelner überhaupt fähig zur Rassendiskriminierung ist? Wenn man also angenommen die paar Jahrzehnte von jemandem nimmt, und ihm die Jahrmillionen der Entwicklung einer Rasse entgegenstellt [vor allem wenn man die Summe der einzelnen Leben mal zu einer Zahl zusammenführt, die zur Entwicklung der Rasse beisteuerten], und sofern es möglich wäre es dem Einzelnen wirklich vor Augen zu führen, so bliebe wohl ausschließlich Ehrfurcht über. Und der Einzelne würde sein eigenes einzelnes [in dem Verhältnis wohl klägliches] Leben als völlig bedeutungslos dazu anerkennen.

Die einzelnen Vorlieben und Abneigungen mal also beiseite gelassen, ist wohl anzunehmen, dass es die eine bestimmte Masse einer Rasse zuzählend in dem einen, die jeweils gleiche Masse in dem jeweils anderen ist, die zur Rassendiskriminierung neigt. Und auch nur dasjenige ist, was den einzelnen statt sich als Einzeln anzusehen dazu bringt, sich stark genug vorzukommen, um gegen eine andere Masse sich aufzubäumen. Der Einzelne, der sich dann Tendenzen von Rassenhass oder Diskriminierung hingibt, ist eher das Opfer der eigenen Rasse und Masse in sich, welcher er sich nicht zu widersetzen vermag.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Machtbewusstsein und Masse - Le Bon

Beitrag  Gast So 17 Feb 2019 - 16:58

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
1.B.2.K.I. Triebhaftigkeit, Beweglichkeit und Erregbarkeit der Massen


Die Masse ist nicht nur triebhaft und wandelbar. Gleich dem Wilden lässt sie nicht zu, dass sich zwischen ihre Begierde und die Verwirklichung dieser Begierde ein Hindernis erhebt, umso weniger, als ihre Überzahl ihr das Gefühl unwiderstehlicher Macht gewährt. Für den einzelnen in der Masse schwindet der Begriff des Unmöglichen. Der allein stehende einzelne ist sich klar darüber, dass er allein keinen Palast einäschern, keinen Laden plündern könnte, und die Versuchung dazu kommt ihm kaum in den Sinn. Als Glied einer Masse aber übernimmt er das Machtbewusstsein, das ihm die Masse verleiht, und wird der ersten Anregung zu Mord und Plünderung augenblicklich nachgeben. Ein unerwartetes Hindernis wird wütend zertrümmert. Wenn der menschliche Organismus dauernde Wut zuließe, so könnte man die Wut als den normalen Zustand der gehemmten Masse bezeichnen.
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Im Grunde spiegelt sich durch die Masse ein ungezogenes kleines Kind, das keine Grenzen kennt und unbescholten ist, weil es nicht sich selbst soweit erkennt, als das es sich angesprochen und verantwortlich machen könnte.

Doch kann man Hoffnung hegen, dass genau dieses Kind irgendwann erwachsen wird. Dann kann man auch konstruktiv die Masse als Widerspiegelung im Sinne ihres Willens mit gebrauchen. Aktuell ist es eher so, dass man zusehen muss, wo die Masse sinnvoll gehemmt werden kann und sollte, da sie selbst dazu nicht in der Lage ist.

Das erklärt auch, warum manche nicht in der Lage sind anzuhalten. Einfach weil nicht sie das Ruder in der Hand halten, sondern die jeweils bestimmte Masse in ihnen. Nur dann wieder die Frage, wem kann man dann noch welchen Vorwurf machen? Wirft man der Masse etwas vor, dann ist da ja doch kein einzelner dem sich was sagen ließe. Wirft man dem Einzelnen etwas vor, dann kann er ja doch nichts damit anfangen, da er dies alles gar nicht ist, sondern die bestimmte Masse in und durch ihn. So teilt er zwar die Neigungen und Bestrebungen der Massen, weil er sie in sich nicht kultivieren vermag, doch er kann sich für diese Summe auch gar nicht verantwortlich ansehen und begreifen.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Masseneindruck - Le Bon

Beitrag  Gast Mo 18 Feb 2019 - 0:19

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
1.B.2.K.II. Beeinflussbarkeit und Leichtgläubigkeit der Massen


So muss die Masse, die stets an den Grenzen des Unbewussten umherirrt, allen Einflüssen unterworfen ist, von der Heftigkeit ihrer Gefühle erregt wird, welche allen Wesen eigen ist, die sich nicht auf die Vernunft berufen können, alles kritischen Geistes bar, von einer übermäßigen Leichtgläubigkeit sein. Nichts erscheint ihr unwahrscheinlich, und das darf man nicht vergessen, wenn man begreifen will, wie leicht die unwahrscheinlichsten Legenden und Berichte zustande kommen und sich verbreiten.
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Wenn man als Teil der Masse erwacht, ist das noch blöder wohl, als wenn man als Persönlichkeit erwacht. Denn im letzteren Fall nimmt man lauter Persönlichkeiten um sich lediglich war. Wenn man als ein Teil der Masse erwacht, so nimmt man nur die Dinge der jeweils betreffenden Masse wahr und handelt in ihrem Interesse, da man sich selbst für diese Dinge hält. Dann ist die Heftigkeit der Gefühle der Massen das Größte, welchem man unbedingt freien Lauf lassen möchte, um das ganze nicht einzuschränken, was doch so toll und mächtig einem erscheint.

Wenn man als Selbst oder Wesenheit erwacht, dann heißt es auch, dass ein Teil der Masse irgendwo mit aufwacht, allerdings ist man selber nicht dieser Teil und Teil davon, sondern es ist ein Teil von einem. Meist der Teil, den man darin am meisten gepflegt hat. Letztlich also auch das, womit man sich ein stückweit mit identifiziert und befasst.

Man möchte ganz starke Emotionen oder ganz viel Intensität haben? Die Masse und wenn man sich ganz von dieser einnehmen lässt, ist in dem Sinne die größte Intensität. Wie wenn man in ein riesiges Gebäude kommt, und von der Größe völlig beeindruckt ist, so ist es nicht das Gewahrsein, was sich durch das Gebäude plötzlich geweitet hat, dass man diese Größe umfasst, sondern es ist die Wirkung des Raumes auf das eigene Gewahrsein [wobei das Gewahrsein immer noch denselben Umfang hatte wie zuvor] und in dem man selber sich im Verhältnis klein macht, woraus dann die unglaubliche Größe für das Gebäude gesponnen wird.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Verhältnis von Masse und Selbst - Le Bon

Beitrag  Gast Sa 23 Feb 2019 - 12:51

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
1.B.2.K.III. Überschwang und Einseitigkeit der Massengefühle


Alle Gefühle, gute und schlechte, die eine Masse äußert, haben zwei Eigentümlichkeiten; sie sind sehr einfach und sehr überschwänglich. Wie in so vielen andern, nähert sich auch in dieser Beziehung der einzelne, der einer Masse angehört, den primitiven Wesen. Gefühlsabstufungen nicht zugänglich, sieht er die Dinge grob und kennt keine Übergänge. Der Überschwang der Gefühle in der Masse wird noch dadurch verstärkt, dass er sich durch Suggestion und Übertragung sehr rasch ausbreitet und dass Anerkennung, die er erfährt, seinen Spannungsgrad erheblich steigert.

Die Einseitigkeit und Überschwänglichkeit der Gefühle der Massen bewahrt sie vor Zweifel und Ungewissheit. Den Frauen gleich gehen sie sofort bis zum Äußersten. Ein ausgesprochener Verdacht wird sogleich zu unumstößlicher Gewissheit. Ein Keim von Abneigung und Missbilligung, den der einzelne kaum beachten würde, wächst beim Einzelwesen der Masse sofort zu wildem Hass.
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Fast jeder kennt es wohl, sobald man sich vor eine gewisse Masse stellt (nehmen wir ein Rednerpult), dann ist der Schwall an Projektionen die auf einen gerichtet werden erst einmal zu überwinden. Deswegen wird empfohlen, die ersten einleitenden Sätze auswendig zu lernen, damit man nicht bloß fassungslos dasteht (vor allem wenn man es nicht bereits in irgend einer Weise mehr gewohnt ist). Zwar mag es auch von der Empfänglichkeit/Empfindlichkeit und vielen anderen Dingen abhängen. Doch ist es ja so, dass sich dann Redner und Publikum zunächst verbinden. Und diese innere Verbindung mitsamt der äußeren Projektionen will zunächst verarbeitet oder irgendwie ein wenig bei einem geordnet sein. Der Vorteil ist zunächst, dass man ohnehin nicht mehr fassen kann, als man fassen kann. Also kann man in irgendeiner Weise damit umgehen, sonst kämme es bei einem gar nicht erst an. Oder man kollabiert und etwas anderes übernimmt die Führung in einem (und sei es nunmal die Ohnmacht).

Allerdings genau hieran kann man auch erkennen, dass das, was man im außen sieht, man selbst ist [die eigene Projektion], und das was im inneren erfahren wird (und bei einem ankommt), die anderen sind. Erst wenn man sich mehr als Selbst erkennt, dann erkennt man sich durch das was bei einem eingeht mitsamt der anderen mit (als Teil all dessen was einen mit ihnen verbindet und was man darin ist). Ansonsten sieht man für gewöhnlich nicht was von einem ausgeht (und was man daher selber ist), sondern nur was zu einem eingeht (was meist andere - auch als Masse begriffen - sind).

Doch so einfach ist das alles nicht, um es für jedermann in eine Regel fassen zu können. Denn hinzukommt auch durchaus der Umgang mit den Spiegelgesetzten, ebenso auch die eigene Willensausrichtung (worauf diese ausgeht). Und schließlich ist es ja so, dass sobald man sich im persönlichen Sinne überwunden hat, und beim Selbst ist, und durch das Selbst was einem als sich selber zeigt und wie von außen mit durch andere kommend offenbart [sich und die anderen in einer Summe umfassend], kommt dann das Selbst anderer zusätzlich hinzu. Denn wenn man im Göttlichen erwacht ist, sieht man Götter um sich, wenn man als Persönlichkeit oder Individualität unterwegs ist, sieht man ihresgleichen um sich und wird sich an ebenjenes in ihnen jeweils wenden. So auch wenn man als Selbst unterwegs ist, sieht man andere Selbste oder bestimmte Massen [das sogenannte Nicht-Selbst, wo kein individuelles Selbst zugegen ist].

Das geht dann mit der (teilweisen Umkehrung) noch eine Spirale weiter, wenn man das Selbst anderer wirklich erkennen wollte. Das eigene Selbst kommt von außen durch die beinhaltete Masse und sich selber darin im Kleinen (individuellen) begriffen in einen ein; doch das Selbst anderer, beinhaltet ebenfalls beide Richtungen. Und nur vermittelst der beiden Richtungen, kann man es in seinem Umfang erkennen. D.h. man geht schnell dazu über, das was bei einem ein- und ausgeht mit dem in irgend einer Richtung zu vertauschen, was bei einem anderen Selbst ein- oder ausgeht. Dann spielt auch mit eine Rolle, was bei welchem Selbst gepflegt wird/ist und was nicht. Auch da richtet sich das Augenmerk zunächst immer auf das, wo man selbst dran ist und mehr oder weniger es einpflegt.

Von einem Einzelnen kann man gar nicht erwarten, dass er die Verantwortung für sein ganzes Selbst übernimmt. Allerdings da wo er es nicht übernimmt, und wenn es nicht sonst woher gepflegt wird, zählt er sodann durch die jeweilige Unbewusstheit zur Masse und die Masse wird dann zu einem gewissen Grad sein selbst sein. Ansonsten ist eine der technischen Funktionen des Selbst, dafür zu sorgen, dass das was zu einem gehört und von einem ausgeht, zu einem wieder zurückkehrt, statt wie im unbewussten Falle, in der Masse zu verbleiben.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Beweisführung und Mehrzahl - Le Bon

Beitrag  Gast Mo 25 Feb 2019 - 23:17

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
1.B.3.K.I. Die Ideen der Massen


Man darf nicht glauben, eine Idee könne durch den Beweis ihrer Richtigkeit selbst bei gebildeten Geistern Wirkungen erzielen. Man wird davon überzeugt, wenn man sieht, wie wenig Einfluss die klarste Beweisführung auf die Mehrzahl der Menschen hat. Der unumstößliche Beweis kann von einem geübten Zuhörer angenommen worden sein, aber das Unbewusste in ihm wird ihn schnell zu seinen ursprünglichen Anschauungen zurückführen. Sehen wir ihn nach einigen Tagen wieder, wird er auf das Neue mit genau denselben Worten seine Einwände vorbringen. Er steht tatsächlich unter dem Einfluss früherer Anschauungen, die aus Gefühlen gewachsen sind; und nur sie wirken auf die Motive unserer Worte und Taten.
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Dem Boten einer Nachricht, die man nicht hören will, den Kopf abhacken, nur um nicht hören zu wollen, was eh schon die Spatzen vom Dach pfeifen? Es gibt eine einfachere Lösung, um sogleich alles nicht mehr hören zu brauchen, was einem nicht zusagt: Man könnte sich doch auch selbst den Kopf abhacken?!

So ähnliche ist es allerdings, wenn demjenigen, was ein gewisses Erwachen verursacht, wieder mit alter Unbewusstheit tatkräftig entgegen geschritten wird. Um dasjenige zu vertreiben, was einem in irgendeiner Weise Unruhe zu bereiten vermag.

Es ist die gewisse Mehrzahl, die über vielleicht viele Jahre in einem kultiviert wurde, die maßgeblich dann beisteuert. In der Art, wie lange und in welcher Weise.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Alle Staatsmänner wissen heute... - Le Bon

Beitrag  Gast Mo 25 Feb 2019 - 23:17

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
1.B.3.K.I. Die Ideen der Massen


Ideen brauchen lange Zeit, um sich in der Masse festzusetzen, und sie brauchen nicht weniger Zeit, um wieder daraus zu verschwinden. Auch sind die Massen in Bezug auf Ideen immer mehrere Generationen hinter den Wissenschaftlern und Philosophen zurück. Alle Staatsmänner wissen heute, wie viel Irrtum in den Grundideen steckt, die ich soeben anführte; da aber ihr Einfluss noch sehr stark ist, so sind sie genötigt, nach Grundsätzen zu regieren, an deren Wahrheit sie nicht mehr glauben.
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Das was heute als postmodern gelten mag, wird irgendwann ebenfalls überholt sein. Und es wird mindestens der selbe Kraftaufwand gebraucht, um es dann zu überwinden oder abzuschütteln, wie dazu gebraucht wurde, es einzuführen und durchzusetzen.

Nur das Lebendige Zeugnis, in welchem etwas eingeprägt wurde und durch welches es fortan als Instinkt wirkt, wird davon künden, dass es doch nicht alles vergebens war.

Wie wahrhaftig kann ein Staatsmann sein, wenn er Grundsätze vertreten soll, die der Vergangenheit angehören und doch die Massen immer noch übermäßig bewegen? Im Grunde ebenso, dass er das was als modern gilt, ebenfalls als in der Zukunft vergangen ansieht. So auch das Vergangene annimmt, dass es den erforderlichen Zweckend gedient hatte. Und selbst so dient, wie es den Verhältnissen, Möglichkeiten und Gegebenheiten entspricht.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Die Schar der Zeugen - Le Bon

Beitrag  Gast Sa 9 März 2019 - 0:40

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.2.K.II. Die Täuschungen


Trotz alle ihrer Fortschritte hat die Philosophie nicht vermocht, den Massen ein Ideal zu bieten, das sie bezaubern könnte. Da ihnen aber Täuschungen unentbehrlich sind, so wenden sie sich unwillkürlich, wie die Motte dem Licht, den Rednern zu, die sie ihnen bieten. Die große Triebkraft der Völkerentwicklung war niemals die Wahrheit, sondern der Irrtum.
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Die Schar der Zeugen von allerlei Irrtümern ist stets größer, als diejenige derer, die nicht dem jeweiligen Irrtum verfallen sind. An der Wahrheit sammelt sich keine Masse.

Der Irrtum ist immer der bequemste Weg, nicht notwendigerweise jedoch der leichteste. Denn die bereits unternommenen Anstrengungen für den jeweiligen Weg, sind bereits begangen worden.

Die Wahrheit ist grundsätzlich immer einfach, und die Zeugen einer Wahrheit gehen in diese ein, statt sich vor ihr zu versammeln.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Populismus und Aufklärung - Le Bon

Beitrag  Gast Sa 9 März 2019 - 0:40

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.2.K.II. Die Täuschungen


Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.
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Populismus versteht es, den Irrtum der Masse zu bedienen. Denn es dürfte einleuchten, dass eine Masse mehr Irrtümern folgt, als weniger. Denn eine aufgeklärte Masse verhält sich nicht mehr nach den Gewohnheiten der Masse, sondern nach der Gewohnheit einer Aufklärung. Somit ist es eine Summe der Aufgeklärtheit fortan und keine Summe einer so und so gearteten Masse.

Auch wenn es kein Teil einer Masse gern zugeben wollte, doch ist die Masse darauf aus getäuscht zu werden, statt aufgeklärt. Denn nur in der Bezeugung der bestimmten Irrtümer behält die Masse ihre stärke in gewohnter Weise bei.

Man kann also von der Masse gar nicht erwarten, dass diese in irgend einer Weise gerettet werden möchte. Es kann nur der (sich selbst-bewusste) Einzelne aus der Masse gerettet werden. Die Masse kann lediglich durch die bestimmte Aufklärung erlöst werden.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Die Behauptung - Le Bon

Beitrag  Gast So 10 März 2019 - 16:33

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.3.K.II. Die Wirkungsmittel der Führer:
Behauptung, Wiederholung, Übertragung


Handelt es sich jedoch darum, der Massenseele Ideen und Glaubenssätze langsam einzuflößen, z.B. die modernen sozialen Lehren, so wenden die Führer verschiedene Verfahren an. Sie benutzen hauptsächlich drei bestimmte Arten: die Behauptung, die Wiederholung und die Übertragung oder Ansteckung (contagion). Ihre Wirkung ist ziemlich langsam, aber ihre Erfolge sind von Dauer.

Die reine, einfache Behauptung ohne Begründung und jeden Beweis ist ein sicheres Mittel, um der Massenseele eine Idee einzuflößen. Je bestimmter eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie. Die religiösen Schriften und die Gesetzbücher aller Zeiten haben sich stets einfacher Behauptung bedient. Die Staatsmänner, die zur Durchführung einer politischen Angelegenheit berufen sind, die Industriellen, die ihre Erzeugnisse durch Anzeigen verbreiten, kennen den Wert der Behauptung. Die Behauptung hat aber nur dann wirklich Einfluss, wenn sie ständig wiederholt wird, und zwar möglichst mit denselben Ausdrücken. Napoleon sagte, es gäbe nur eine einzige ernsthafte Redefigur: die Wiederholung. Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, dass es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird.
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Es liegt auch gar nicht so sehr daran, das etwas einfach behauptet wird, sondern in dem eine möglichst breite Masse dazu gebracht wird sich damit zu befassen. Je abstruser und absurder eine Behauptung ist, und je weniger dasjenige vorhanden ist, was sich damit bereits ausführlicher befasst hat, desto mehr bringt es die Masse dazu sich damit zu befassen.

Je mehr die Masse allerdings mit irgendwelchen Gedankenformen befasst ist, desto mehr werden diese mit Energie aufgeladen. So dass es umso mächtiger auf den Einzelnen zu wirken vermag.

Allerdings gibt es dann einen Unterschied, zu demjenigen, was sich durch die Masse speist, und dem, was aus gebildetem Willen erzeugt wird. Denn was aus der Manipulation der Masse (mittels z.B. Behauptungen) erzeugt wird, bindet die Masse anhand der jeweiligen Illusion oder Verblendung. Das was aus einem weiterentwickelten Willen erzeugt wird, regiert die Masse ohne die Verblendung oder jeweilige Illusion. Vielmehr wird unter dem jeweiligen Willen die entsprechende Einsicht entwickelt, die dazu führt selbst einen solchen Willen verkörpern zu können. Also achte man mehr, auf irgendwelche Behauptungen, ohne etwas dahinter, oder ohne dass diese wirklich begründet werden können, und ob man sich damit ausführlicher befassen sollte oder eher nicht.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Die Wiederholung - Le Bon

Beitrag  Gast So 10 März 2019 - 16:33

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.3.K.II. Die Wirkungsmittel der Führer:
Behauptung, Wiederholung, Übertragung


Man versteht den Einfluss der Wiederholung auf die Massen gut, wenn man sieht, welche Macht sie über die aufgeklärtesten Köpfe hat. Das Wiederholte setzt sich schließlich in den tiefen Bereichen des Unbewussten fest, in denen die Ursachen unserer Handlungen verarbeitet werden. Nach einiger Zeit, wenn wir vergessen haben, wer der Urheber der wiederholten Behauptung ist, glauben wir schließlich daran.
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Die Bhagavad Gita lehrt, dass der Mensch ein fleischgeword'ner Glaube ist. Wenn wir uns also mit irgendwelchen Behauptungen befassen, dann machen wir sie zu unseren eigenen. Indem wir viele Gedanken um diese stricken, zwar mag also die Behauptung gar nicht unsere sein, jedoch die Gedanken die wir drumherum gestrickt haben.

Und in dem wir uns mit etwas befassen, findet auch bereits die Wiederholung statt. Denn wir widmen und wenden uns immer wieder und wieder der jeweiligen Sache zu, mit jedem Gedanken der mit der jeweiligen Sache zu tun hat. Es ist also niemand sonst mehr für uns selber verantwortlich, als wir selbst.

Vieles ist deswegen aus dem Lot, weil man die wahre Natur der Dinge missachtet und sich selber gern für wichtiger hält. Und sich so auch gern schmeicheln lässt, bis die Dinge von uns besitz ergreifen, bevor wir überhaupt bemerken, worin wir uns alles bereitwillig verstrickt haben.


Zuletzt von Devino Melchizedek am So 10 März 2019 - 16:37 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Die Übertragung/Ansteckung - Le Bon

Beitrag  Gast So 10 März 2019 - 16:33

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.3.K.II. Die Wirkungsmittel der Führer:
Behauptung, Wiederholung, Übertragung


Ein Schreck, die wirre Bewegung einiger Schafe greift bald auf die ganze Herde über. Die Übertragung der Gefühle erklärt die plötzlichen Paniken. Gehirnstörungen, wie der Wahnsinn, verbreiten sich gleichfalls durch Übertragung. Es ist bekannt, wie häufig der Irrsinn bei Psychiatern auftritt. Man berichtet sogar von Geisteskrankheiten, z.B. der Platzangst, die vom Menschen auf Tiere übertragen wird.

Die Übertragung erfordert nicht die gleichzeitige Anwesenheit der Individuen an demselben Ort, sie kann auch aus der Entfernung unter dem Eindruck gewisser Ereignisse erfolgen, die alle Geister in dieselbe Richtung lenken und ihnen die besonderen Merkmale der Masse verleihen, besonders, wenn sie durch die früher erwähnten mittelbaren Faktoren vorbereitet sind.
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Die Seele des Menschen ist von Empathie gekennzeichnet. Sowohl die guten wie auch die schlechten Dinge und Eigenschaften übertragen sich.

Erst mit dem entwickelten Willensaspekt kann man zwar immer noch volle Empathie für alles besitzen und dennoch unbeeinflusst/unbeeindruckt davon bleiben, weil man seinen Willen rein erhält.

Ansonsten kann man nur schauen, dass man möglichst ausgeglichen ist, um sich von allerlei Fanatismus nicht anstecken zu lassen.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Die Nachahmung - Le Bon

Beitrag  Gast So 10 März 2019 - 16:54

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.3.K.II. Die Wirkungsmittel der Führer:
Behauptung, Wiederholung, Übertragung


Die vereinigte Wirkung von Vergangenheit und gegenseitiger Nachahmung macht alle Menschen desselben Landes und desselben Zeitalters schließlich zu ähnlich, dass selbst bei denen, deren besondere Pflicht es doch wäre, sich ihr zu entziehen, bei Philosophen, Gelehrten, Schriftstellern, Gedanken und Stil eine Familienähnlichkeit zeigen, die sofort die Zeit, der sie angehören, erkennen lässt. Eine kurze Unterhaltung, mit irgendeinem Menschen genügt, um seinen Lesestoff, seine regelmäßige Beschäftigung und die Umgebung, in der er lebt, von Grund auf erkennen zu lassen.

Die Ansteckung ist stark genug, den Menschen nicht nur gewisse Meinungen, sondern auch bestimmte Arten des Fühlens aufzuzwingen. Sie bewirkt die Missachtung von Werken wie z.B. der Oper "Tannhäuser" und macht einige Jahre später aus ihren ärgsten Verleumdern Bewunderer.

Überzeugung und Glaube der Massen verbreiten sich nur durch den Vorgang der Übertragung, niemals mit Hilfe von Vernunftgründen. Im Wirtshause befestigen sich durch Behauptung, Wiederholung und Übertragung die heutigen Begriffe der Arbeiter, und der Glaube der Masse ist zu allen Zeiten ebenso geschaffen worden.
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Die prägendste Macht der Ansteckung bilden heute wohl mitunter die Medien (sei es Internet oder Fernsehen u.dgl.). Allerdings sind auch die Gestalter der Medien, jedenfalls in den meisten Fällen, solche vom Volke. Sie vermitteln also nur dem Volke mitunter das, wie das Volk aktuell selbst ist. Von vereinzelten Versuchen der vorsätzlichen Manipulation abgesehen.

Die verbreiteten Verblendungen und Illusionen über die Medien, sind diejenigen der Masse selbst. Wären die Massen anders gestrickt, dann auch die Medien. Also kann man nicht nur die gesamte Verantwortung den Medien aufhalsen. Wenngleich auch die Medien die große Rolle ihrer Verantwortung erkennen sollten.

Im Grunde ist alles um die heutigen Medien herum eine Art gegenseitiger Nachahmung. Und sei es nur deswegen, dass man sich nach der breiten Masse ausrichtet, weil man es selber einfach nicht besser weiß. Denn Ratgeber gibt es viele. Die Spreu trennt sich vom Weizen wohl nur anhand gelebter Beispiele, was die tatsächliche Repräsentanz der bestimmten Dinge bildet.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Massenannahme und Akzeptanz - Le Bon

Beitrag  Gast Mi 13 März 2019 - 14:01

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.4.K.I. Die unveränderlichen Grundanschauungen


Sobald der Massenseele eine neue Lehre eingepflanzt wurde, beeinflusst sie die Einrichtungen, die Künste und die Sitten. Ihre Herrschaft über die Seele ist dann unumschränkt. Die Männer der Tat denken nur an ihre Verwirklichung, die Gesetzgeber nur an ihre Anwendung, Philosophen, Künstler, Schriftsteller beschäftigen sich nur damit, sie in verschiedene Formen zu übertragen.
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Was bildet den größten Einfluss heutzutage auf den beträchtlichsten Massenanteil? Ist es nicht überwiegend doch das heutige Wirtschaftssystem? Die Sorge um Lohn und Arbeit. Nicht dass es nicht ohnehin schon seit vielen Jahrhunderten so ist. Doch damals war noch der Übergang des tatsächlichen Überlebens als Antrieb zugeschaltet, der sich in vielem einflocht. Diesen Trieb der Betätigung des Überlebens wegen mag es auch noch immer geben, jedoch auf die Europäische Zivilisation heutiger Tage bezogen, betrifft es nicht die Massen und nicht die Mehrheit.

Es ist eine gewisse soziale Absicherung ja weitestgehend gegeben. Das Fatale ist doch, dass die Mehrheit der Unternehmen von Marktkräften beherrscht werden. Es ist genug Arbeit da, es mangelt eher sogar an Mitarbeitern, und dennoch wird alles weiter geschröpft, bis es kurz vorm Zusammenbruch steht. Es geht um Profite die erwirtschaftet werden müssen, obwohl viele Unternehmen mehr erwirtschaftet, es dies sinnvoll gebraucht und genutzt würde. Und doch ist am Ende schnell aller Gewinner wieder irgendwo auf dem Markt verschwunden. Nur wo ist es dann so plötzlich hin? Wieso ist auch fast jede (zumindest Aktiengesellschaft) ausschließlich am Markt orientiert, dass selbst alle Unternehmenszweige intern damit durchdrungen werden und davon beherrscht werden sollen?

Natürlich ist es die Blindheit der Massen, welche sich einfach ergeben, und das als Realität übernehmen, was ihnen präsentiert wird. Es heißt so und so ist etwas, wenn es von irgend einer [sogenannten] fachlich qualifizierten Seite ausgeht, welcher gewisse Hebel an die Hand gegeben sind. Es wird dann nicht bloß akzeptiert, sondern durch die Masse weiter bestärkt, im glauben und in der Auseinandersetzung dessen, was bloß präsentiert wurde, dass es so und nicht anders sei, bzw. auch gar nicht anders sein könne. Eine Möglichkeit wäre ja vieles der Arbeit [so handelt unser eins es auch] aus Prinzip getan wird. Dann allerdings auch in der Weise, dass man es für die Gesamtheit/Allgemeinheit tut. Auch durchaus im Sinne für das Unternehmen, nicht jedoch für irgend einen Markt. Besser wäre sogar noch, alles für Gott zu tun [auch wenn klar ist, dass Gott dieser Dinge nicht bedarf - allerdings bedarf Gott einer Menschheit, die im Sinne der allgemeinen Schöpfung bewusst ihre Rolle einnimmt].

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Grundanschauungen - Le Bon

Beitrag  Gast Mi 13 März 2019 - 14:30

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.4.K.I. Die unveränderlichen Grundanschauungen


Durch die allgemeinen Grundanschauungen haben sich die Menschen jedes Zeitalters mit einem Netz von Überlieferungen, Meinungen und Gewohnheiten umgeben, aus dessen Maschen sie nicht entwischen können und durch die sie einander immer etwas ähnlich werden. Der unabhängigste Geist denkt nicht daran, sich ihnen zu entziehen. Die echte Tyrannei beherrscht die Seelen unbewusst, denn sie allein ist nicht zu bekämpfen.
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Es wird überwiegend quantitative Arbeitet erwartet, in der heutigen Wirtschaft. Gerade dann sollte man hingehen und nur qualitative Arbeit leisten. Denn die heutigen Schwierigkeiten die oft entstehen, dass z.B. die Technik versagt und störanfällig ist, liegt gerade darin, dass man irgendwelche Quantität durch die Technik pressen möchte, statt die Technik zu ehren. Mit weit mehr qualitativer Arbeit, würde sich vieles wieder ergeben und mehr im Fluss bleiben.

Neue Grundanschauungen müssen her. Auch das gesamte Wirtschaftssystem muss umgekrempelt werden. Denn es erzeugt wohl das meiste Übel heutiger Tage, und dabei müsste es gar nicht so sein. Auch nützt es nicht von irgendeiner hier- und da personifizierten Profitgier zu erwarten, dass sich diese zum eigenen Nachteil selbst umorganisiert. Es hilft auch nur die Einsicht und Veränderung der Grundanschauung weiter. Denn letztlich herrscht dennoch die Masse, und sei es nur unbewusst oder durch dies, wovon sie selbst wiederum beherrscht wird. Zum Beispiel durch das Begehren, was lediglich einzelnen vergönnt ist, die eben alles am besten zum eigenen Vorteil auszunutzen wussten. Dennoch kommt alle Stärke durch das verblendete Begehren der Massen. Sonst hätte der einzelne Profiteur überhaupt nichts in der Hand, wenn kein Begehren der Masse dahinter stünde.

Das heutige Wirtschaftssystem arbeitet gegen den Menschen und auch gegen die Menschheit und Menschlichkeit. Dabei sollte jedes System so beschaffen sein, dass es für die Menschheit ist. Es ist noch das Relikt vergangener Denkart, sprich der Individualisierung und auf den Vorteil Einzelner bezogen und ausgerichtet. Es gilt jedoch zu erfassen, was die Menschheit wirklich braucht und was zunächst notwendig ist, und ein Wirtschaftssystem, was darauf aufbaut, das erforderliche zu besorgen und den Menschen verfügbar zu machen, nach Notwendigkeit. Dann wird sich auch der Luxus ergeben, dass aller Überschuss der Allgemeinheit zugute kommt.

Der Fehler liegt lediglich in der falschen Ausrichtung. Es mag dann nicht mehr oder weniger geben, als da ist, es verteilt sich dann nur lediglich um. Profitgier ist ein Mangeldenken, es entzieht allen etwas, um es wenigen zu geben, die es nicht benötigen oder bereits nicht wissen wohin damit [zumindest den so von allen realisierten Überschuss - nachdem der Allgemeinheit die Notwenigkeit ansatzweise erfüllt wurde]. Die Richtung muss umgekehrt werden. Erst in der Grundanschauung, und danach in der äußeren Umsetzung. Letztlich landet vieles im Leeren, weil es dorthin forciert wird, wo es nur noch im symbolischen Kapital ausklingt. Darin mündet bedauerlicherweise ein Großteil der Arbeitsleistung (damit ein paar wenige, irgendwelche Ziffern auf ihrem Konto multipliziert betrachten können). Würde nur diese Richtung umgekehrt, dann würde es keine symbolischen Bankkonten geben, sondern das Geld würde sich in erwirtschaftete Arbeit wandeln, die tatsächlich etwas erzeugt und erschaffen kann, im Überfluss.

Der letztliche Betrug ist ein Denkfehler, der von den Massen begangen wird, in dem sie das annehmen, was ihnen von personifizierten Marktkräften auf den Teller gelegt wird. Und fast nichts weiter.. die vermeintliche Komplexität der Vorgänge ist dazu da, die Dinge undurchschaubar zu halten.. doch wenn das Wirtschaftssystem kippt, wird man erkennen, das fast nichts mehr als bloßer Schein dahinter war. Die Kraft aus der sich alles speiste, waren Illusionen und Verblendungen der Masse selbst. Es wird sich kein Verantwortlicher finden lassen, außer den benannten Dingen. Selbst wenn dann durch diejenigen, die mit besserer Gesinnung in Positionen vorheriger Übeltäter, vieles aufgedeckt werden mag was vielleicht an bodenlosen Profitgier getrieben worden ist, und so irgendwer äußerlich sich finden und dafür bestraffen ließe.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Veränderlichkeit - Le Bon

Beitrag  Gast Do 14 März 2019 - 17:09

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.4.K.II. Die veränderlichen Meinungen (opinions mobiles) der Massen


Was sehen wir aber, wenn wir diese scheinbar so tiefen Wandlungen untersuchen? Alle Ansichten, die im Gegensatz stehen zu den Grundanschauungen und -gefühlen der Rasse sind nur von sehr kurzer Dauer, und der abgelenkte Strom nimmt rasch seinen gewohnten Lauf wieder auf. Die Anschauungen, die sich an keine Grundüberzeugung, an kein Gefühl der Rasse knüpfen, und die also keinen Bestand haben können, sind allen Zufällen oder, wenn man will, den geringsten Veränderungen der Verhältnisse preisgegeben. Sie sind mit Hilfe von Suggestion und Ansteckung entstanden, sind stets flüchtiger Art und erscheinen und verschwinden auch oft ebenso schnell wie die Sanddünnen, die der Wind am Meeresstrande bildet.
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Vieles kann sich nicht ändern, es kann nur entstehen und vergehen. Denn was Kern ist, ist der Kern, ist der Kern nicht mehr, dann löst sich dasjenige um den Kern auch auf. Allerdings hat sich auch der Kern meist aus etwas gebildet, was beständiger ist, meist weil es weit längere Zyklen brauchte, um sich in der Konsistenz zu bilden. Ebenso lange bedarf es aber meist auch einer entsprechenden Veränderung davon.

Nehmen wir mal die Seele, sie inkarniert und nimmt die entsprechende Erfahrung daraus. Der selbe Mensch inkarniert nicht nochmals, sondern etwas neues, was von der Seele kreiert wird [in dem Zusammenhang haben die Religionen recht, wenn sie sagen der Mensch kann nicht wieder inkarnieren, soweit sie sich auf den Menschen und nicht die Seele beziehen]. Da der Wesenskern des Menschen die Seele ist, verändert sie sich nicht und bleibt von dem Standpunkt aus gesehen so bestehen wie sie war. Der Mensch kann sich durchaus verändern - nicht jedoch seinen Wesenskern betreffend, andernfalls hätte man einen ganz anderen Menschen da, selbst wenn der äußere Mensch noch so täte, als wäre er der frühere geblieben aufgrund irgendwelcher Erinnerungen.

Etwas nur oberflächlich anzugehen hat selten einen Bestand und nützt kaum etwas. Alles andere braucht jedoch die Zeit, die es braucht. Auch braucht es einen entsprechenden Kern als Grundlage. Andernfalls zählt es zu den Dingen selbst, die mal hierhin, mal dahin und mal irgendwohin geweht werden.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Der Begriff der Menschheit selbst - Le Bon

Beitrag  Gast Do 14 März 2019 - 19:27

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.4.K.II. Die veränderlichen Meinungen (opinions mobiles) der Massen


Über den festen Glaubensanschauungen, deren Macht wir darlegten, liegt eine Schicht von Meinungen, Ideen, Gedanken, die fortwährend entstehen und vergehen. Manche sind sehr vergänglich und die bedeutendsten überdauern kaum das Leben einer Generation. Wir haben bereits festgestellt, dass die Veränderungen dieser Meinungen zuweilen mehr an ihrer Oberfläche als in ihrem Wesen vorgehen und immer den Stempel der Rasseneigenschaften tragen. Wenn wir beispielsweise die politischen Einrichtungen unseres Landes betrachten, sehen wir, dass die scheinbar entgegen gesetzten Parteien: Monarchisten, Radikal, Imperialisten, Sozialisten usw. völlig übereinstimmende Ideale haben, und dass diese Ideale sich einzig und allein auf die geistige Verfassung unserer Rasse beziehen, denn unter den gleichen Namen finden sich bei andren Rassen ganz entgegen gesetzte Ideale. Weder durch die Namen der Anschauungen noch durch ihre täuschenden Anpassungen wird der Kern der Dinge verändert. Die Bürger der Revolutionszeit, die, ganz erfüllt von der lateinischen Literatur, gebannt von der römischen Republik, ihre Gesetze, Liktorenbündel, Togen übernahmen, wurden dadurch noch keine Römer, weil sie unter der Herrschaft einer mächtigen historischen Täuschung standen.
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Es ist wohl nicht verkehrt, zu sagen, dass die Menschheit an sich [vor allem was ihre wahre Natur betrifft] einer großen Täuschung verfallen ist. Denn wie es beim einzelnen so ist, dass die Persönlichkeit in den meisten Fällen als Mensch angenommen wird, im anderen Falle vielleicht die physischen Körper oder Erscheinungen, so wird anstelle der Menschheit oft die Nationalitäten, die Rassen u.dgl. angenommen.

Der Begriff der Menschheit als solches wird zu oft nur noch symbolisch genommen. Dabei ist die Menschheit die wirkliche Massenseele die hinter allem als Kern steht. Doch ist der Kern so überhäuft mit allerlei Bekleidung [sei es eben die der Nationalität oder Rassen], dass alles andere nur gepflegt wurde und längst über den Menschen hinausgewachsen ist. Zwar wird das alles nicht überdauern und die Menschheit als solches ist ja der Kern, dennoch stellt sich die Frage ob das so sein muss?

Ja, es mag zuweilen uncool und unsexy sein, und sich so auch anfühlen, wirklich Mensch zu sein. Doch gibt es keinen Grund es zu verleugnen. Es wird Zeit, das die Menschheit und der Mensch in den Vordergrund mehr gestellt und auch als Ausgangspunkt genommen werden. Der Mensch ist auch nicht das, was äußerlich wie ein Mensch aussieht oder sich so gibt, sondern das zarte Licht, was hervorstrahlt, und welches erkannt und gepflegt werden möchte. Braucht es erst einer außerirdischen Zivilisation, damit die Menschheit sich als Menschheit anfängt zu sehen, und nicht bloß als irgend eine Nation? Vielleicht würde es helfen, vielleicht wäre es aber auch so, dass sobald sich die Menschheit als eine Zivilisation und Gesellschaft zusammentut, gleiches das Gleiche anziehen würde.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Aufgaben der Philosophie - Le Bon

Beitrag  Gast So 17 März 2019 - 11:16

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.4.K.II. Die veränderlichen Meinungen (opinions mobiles) der Massen


Es ist die Aufgabe des Philosophen, zu erforschen, was sich unter den scheinbaren Veränderungen von den alten Überzeugungen erhält, und in der Flut der Meinungen diejenigen Bewegungen herauszufinden, die durch die Grundanschauungen und die Rassenseele bestimmt werden. Ohne diesen philosophischen Maßstab könnte man glauben, die Massen änderten ihre politischen und religiösen Überzeugungen häufig und wirklich. Die ganze Geschichte der Politik, der Religion, der Kunst und der Literatur scheint das in der Tat zu bezeugen.
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So mag zwar einer zunächst äußerlich meinen, er würde dieses und jenes glauben, doch genauer genommen, und wenn ein paar der äußeren Überzeugungen erschüttert werden oder in irgend einer Weise entfallen, dann können plötzlich ganz andere Überzeugungen in den Vordergrund treten. Einfach weil es die Frage ist, auf welcher Haut das ganze gewachsen ist. Das erklärt dann auch den Unterschied, warum einer das eine denkt, etwas anderes fühlt, und nochmals ganz anders instinktiv auf die verschiedensten Dinge reagiert [oft ohne, dass es scheinbar seiner Kontrolle unterliegt].

Ähnlich ist es auch, auf die Gesellschaft an sich übertragen. Heute wird der eine Trend verfolgt, morgen der andere oder gar der Gegensätzliche. Allerdings kehrt vieles irgendwann zum Ausgangspunkt zurück. Sofern man sich nicht bloß von einer Welle beeindrucken lassen möchte, ist es auch erforderlich in die Tiefe gelegentlich zu gehen und abzutauchen. Und das ist auch die Aufgabe der Philosophie.

Überhaupt die Gesellschaftliche Entwicklung, ist eines der wesentlichsten Dinge, welche in vieler Hinsicht noch zu wenig Betrachtung findet. Denn die meisten Dinge in ihrem Umfang sind davon abhängig, wie die Gesellschaft damit umgeht. Eine andere Gesellschaft, schon ist komplett alles anders. Von der Wahrnehmung der Welt, bis hin zur technischen Entwicklung, oder auch die geistige Einsichtnahme.

Der Wandel der sich vollzieht, und vermutlich zwischen 2020-2030 mit die umfassendsten Umwälzung mit sich bringen dürfte, ist ein Ereignis, wo es guten Grund gibt daran in irgend einer Weise teilzuhaben. Denn ausruhen kann man irgendwo anders viel besser. Zwar war vieles für 2012 prophezeit, und es stimmte in geistiger Hinsicht durchaus vieles, jedoch heißt es nicht gleich, dass es in selber Weise eine äußere Vergegenwärtigung zugleich gibt. Diese darf erst noch nachgeholt werden.

Die Schwierigkeit wohl der meisten Prophezeiungen liegt darin, dass die Gesellschaft, in welche es gegeben wird, sich daran neu ausrichtet. D.h., würden einige Dinge gar nicht benannt werden, würde die Wahrscheinlichkeit, dass es sich eben in der selben Weise vergegenständlicht deutlich erhöhen. Davon abgesehen, dass die vorherrschende Nichtigkeit, Beschränkungen und der Bewusstseinspegel es ohnehin kaum allgemeinhin möglich machen dürften, die Zusammenhänge in ihrer Tragweite nachzuvollziehen [wie weit es auch mehrere parallele Realitäten geben mag, auf die das eine mehr das andere weniger zutreffen mag].

Ansonsten, gibt es sehr viele Dinge die auch notwendigerweise überdacht gehören und auch mit einer gewissen Dringlichkeit anzugehen wären. Beginnend bereits damit, dass Kinder zu bekommen als eine umfassende Verantwortungsübernahme der Gesellschaft gegenüber angesehen werden sollte, und nicht bloß auf irgend einem persönlichen Wünsch-dir-was basieren. Denn genauer besehen, ist die breite Mehrheit überhaupt nicht kindertauglich - und es wäre für die Gesellschaft an sich viel wertvoller, wenn die meisten zunächst mehr mit sich selbst ins reine kämen. Anstelle dessen, dass die einen ausgeprägten Dummheiten welche kaum gelöst oder hinreichend erkannt wurden, bereits auf eine breite Nachkommenschaft übertragen werden und kaum genügend Spielraum für eine Wandlung zur gesünderen Entfaltung überhaupt vorhanden ist.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Die Wählermasse - Le Bon

Beitrag  Gast Fr 22 März 2019 - 0:26

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
3.B.4.K. Die Wählermassen


Darf man nun annehmen, die Abstimmungen der Massen würden durch die Beschränkung des Stimmrechts auf die Fähigen - wenn man will - eine Besserung erfahren? Ich kann es keinen Augenblick annehmen, und zwar aus Gründen, die ich oben bereits angeführt habe und die in der geistigen Bedeutungslosigkeit aller Gesamtheiten liegen, wie sie auch immer zusammengesetzt sein mögen. Ich wiederhole: in der Masse gleichen sich die Menschen stets einander an, und die Abstimmung von vierzig Akademikern über allgemeine Fragen gilt nicht mehr als die von vierzig Wasserträgern.
---
Alle zu einer Masse vereinten können nur die Eigentümlichkeiten der Masse zum Ausdruck bringen. Denn alles andere befindet sich außerhalb der Wahlmöglichkeiten und bilden keinen Teil der Massenbewegung. Die Intelligenz des Einzelnen fällt also lose aus der Masse heraus.

Derjenige welcher von einer Ausrichtung der Masse eingenommen ist, wird stets auch annehmen die Art der Kraft zu beherrschen. Würde er erkennen, dass es andersherum ist, würde er wohl von sich aus lose aus der Masse schlüpfen. Zur Masse irgendeiner Art vereint sucht also nicht der Einzelne sich die Art von Kraft aus der er gehorcht, sondern die bestimmte Kraft sucht sich den Nächstempfänglichsten aus, durch welchen sie sich ausdrückt.

Die Wählermasse ist lediglich einmal die Summe des gleichartigen Kraftstroms. Die Gegensätzlichkeit ist in irgendeiner Weise eine ungleichmäßige Verteilung des Kraftstroms. Die Wählermasse ist daher die Abgabe des Stimmrechts. Nicht weil sie eine Stimme verleiht, sondern weil sie ihre eigene Stimme der Masse opfert, um dann ohne eigene Stimme dazustehen.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Grundlegung einer Zivilisation - Le Bon

Beitrag  Gast So 24 März 2019 - 17:27

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
3.B.5.K. Die Parlamentsversammlungen


Wenn wir in großen Zügen die Entstehung der Größe und des Niedergangs der Kulturen der Vergangenheit betrachten, so sehen wir folgendes:

Beim Erwachen dieser Kulturen einen zusammen gewehten Haufen von Menschen verschiedenster Abstammung, zufällig vereinigt durch Wanderungen, Überfälle und Eroberungen. Von verschiedenem Blut, verschiedener Sprache und ebenso verschiedener Anschauungen, hält diese Menschen kein andres Band zusammen als das halb anerkannte Gesetz eines Häuptlings. In ihrem verworrenen Haufen finden sich die psychologischen Merkmale der Massen im höchsten Maße. Sie zeigen den Zusammenhang für den Augenblick, den Heldenmut, die Schwächen, die Triebhandlungen und die Gewalttätigkeiten. Nichts ist bei ihnen von Dauer. Sie sind Barbaren.

Dann vollendet die Zeit ihr Werk. Gleichheit der Umgebung, wiederholte Kreuzungen, das Bedürfnis eines Gemeinschaftslebens fangen langsam an zu wirken. Die verschiedenen Bestandteile des Haufens beginnen zu verschmelzen und eine Rasse zu bilden, d.h. ein Aggregat mit gemeinsamen Eigenschaften und Gefühlen, die sich durch Vererbung immer mehr befestigen. Die Masse ist ein Volk geworden, und dies Volk kann sich aus der Barbarei erheben.

Es wird sie aber erst dann völlig hinter sich haben, wenn es sich nach langen Anstrengungen, unaufhörlich wiederholten Kämpfen und unzähligen Ansätzen ein Ideal errungen hat. Die Beschaffenheit dieses Ideals ist nicht wichtig. Ob es der Kultus Roms, die Macht Athens oder der Triumph Allahs ist, es wird imstande sein, allein einzelnen, der Rasse, die sich bilden will, vollkommene Einheit des Fühlens und Denkens zu verleihen.
---
Man kann wohl annehmen und auch sagen, dass es bisher keine Menschliche Zivilisation als solches gibt. Denn wenn es diese gäbe, dann würde ein Einheitsempfinden da sein, und es gäbe dann gar nicht mehr etwas, was diese oder jene betrifft, sondern zunächst dasjenige, was alle betrifft.

Zum einen fehlen da jegliche Ansätze über das bloße Nationale Denken und Empfinden hinauszugehen. Zum anderen steht einem Einheitsempfinden und der Identität als der einen Menschheit zu viel Ungerechtigkeit und ungleichmäßige Verteilung der Güter im Weg.

Und nimmt man diejenigen die sich als kosmopolitisch heute verstehen, dann ist das vorhandene Ideal immer noch nur dasjenige, einer exotisch anmutenden Denkweise Einzelner. Vermutlich würde sich der bestimmte Typus von Einzelnen gar nicht mehr darin einfinden, wenn es nicht mehr als exotisch gelten und anstelle dessen sich ein breites Einheitsempfinden breit machen würde.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Grundlagen einer Zivilisation - Le Bon

Beitrag  Gast So 24 März 2019 - 17:41

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
3.B.5.K. Die Parlamentsversammlungen


Nun kann eine neue Kultur mit ihren Einrichtungen, Glaubensformen und Künsten entstehen. Von ihrem Wunschtraum fortgerissen, wird die Rasse nach und nach alles gewinnen, was Glanz, Kraft, Größe verleiht. Zuweilen wird sie zweifellos Masse sein, aber hinter den beweglichen und wechselnden Eigenschaften der Masse wird das feste Gefüge, die Rassenseele, stehen, welche die Schwingungsweite eines Volkes genau bestimmt und den Zufall regelt.

Nach Vollendung ihrer schöpferischen Wirkung aber beginnt die Zeit jenes Zerstörungswerk, dem weder Götter noch Menschen entgehen. Ist die Kultur auf einer gewissen Höhe der Macht und Mannigfaltigkeit angelangt, so hört sie auf zu wachsen, und sobald sie zu wachsen aufhört, ist sie zu raschem Niedergang bestimmt. Bald schlägt die Stunde des Alters.

Diese unentrinnbare Stunde ist stets durch das Verblassen des Ideals gekennzeichnet, das die Rassenseele erhob. In dem Maße, als dieses Ideal abstirbt, beginnen alle von ihm geschaffenen religiösen, politischen und gesellschaftlichen Gebildet zu wanken. Mit dem fortschreitenden Schwinden ihres Ideals verliert die Rasse mehr und mehr alles, was ihren Zusammenhalt, ihre Einheit und Stärke bildete. Der einzelne kann an Persönlichkeit und Verstand wachsen, gleichzeitig tritt aber an die Stelle des Gemeinschaftsegoismus der Rasse die übermäßige Entfaltung des Einzelegoismus, die von einer Schwächung des Charakters und einer Verringerung der Tatkraft begleitet wird. Was ein Volk, eine Einheit, einen Block bildete, wird zuletzt ein Haufen zusammenhangloser einzelner, die nur noch künstlich durch Überlieferungen und Einrichtungen zusammengehalten werden. Dann geschieht es, dass die Menschen, die durch ihre Neigungen und Ansprüche voneinander getrennt sind, sich nicht mehr regieren können und danach verlangen, in den unbedeutendsten Handlungen geführt zu werden, und dass der Staat seinen verzehrenden Einfluss ausübt.
---
Die zaghaften Versuche der jüngeren Generationen, sich als eine globale Menschheit zu sehen, ersticken nicht nur im Keim der noch alten bröckelnden Strukturen. Auch fehlt tatsächlich wohl das Ideal, eine bestimmte Vision die alle vereint.

Zu viel wird noch mit oberflächlicher medialer Betörung rumgemacht. Zwar ist es ein Mittel um die Massen in einem äußeren Sinne zu verbinden, doch fehlt immer noch der innere Zusammenhalt.

Zuerst die Masse, dann die Rasse, und schließlich das Gattungswesen als Mensch und das Menschliche Einheitsempfinden einer gesamten Zivilgesellschaft.


Zuletzt von Devino Melchizedek am So 24 März 2019 - 18:00 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Menschliche Zivilgesellschaft - Le Bon

Beitrag  Gast So 24 März 2019 - 17:58

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
3.B.5.K. Die Parlamentsversammlungen


Mit dem endgültigen Verlust des früheren Ideals verliert die Rasse zuletzt auch ihre Seele, sie ist dann nur noch eine Menge allein stehender einzelner und wird wieder, was sie am Ausgangspunkt war, eine Masse. Sie zeigt all ihre flüchtigen, unbeständigen und zukunftslosen Eigenschaften. Die Kultur ist ohne jede Festigkeit und allen Zufällen preisgegeben. Der Pöbel herrscht, und die Barbaren dringen vor. Noch kann die Kultur glänzend scheinen, weil sie das äußere Ansehen bewahrt, das von einer langen Vergangenheit geschaffen wurde, tatsächlich aber ist sie ein morscher Bau, der keine Stütze mehr hat und beim ersten Sturm zusammenbrechen wird.

Aus der Barbarei von einem Wunschtraum zur Kultur geführt, dann, sobald dieser Traum seine Kraft eingebüßt hat, Niedergang und Tod - in diesem Kreislauf bewegt sich das Leben eines Volkes.
---
Im Grunde sind fast alle menschlichen Bedürfnisse gleich. Und erst wenn man die Entbehrung nach den allgemein-notwendigen Bedürfnissen aufhebt, kann man ein Einheitsempfinden aufbauen. Andernfalls wird es einen Teil geben, der sich mit einer Menschlichen Zivilgesellschaft gar nicht identifizieren kann.

Man kann zwar von den wenigen Einzelnen die Überprivilegien genießen nicht direkt erwarten, dass sie diese bereitwillig für das Allgemeinwohl aufgeben; jedoch wenn ein wirkliches Einheitsempfinden gebildet ist, könnte es so sein das diejenigen die sich heute als Herrscher und Herren ansehen, sich damit selbst zur Randgesellschaft machen, statt zum Mittelpunkt.

Nationalistisches Gedankengut sollte unter Kultur fallen. Kultur unter eine umfassende menschliche Zivilgesellschaft. Die Vision dazu sollte die Idee sein, wie man grenzenlos leben kann, auf einem erwachten Planeten.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Erziehung der Massen - Le Bon

Beitrag  Gast So 7 Apr 2019 - 12:53

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
3.B.5.K. Die Parlamentsversammlungen


Kein Sinn für Gesetzlichkeit, kein Geist der Ordnung, nur Furcht und Illusionen ohne Maß: Bauer und Kind sind darin gleich. Ihre Ruhe wetteifert mit ihrer Ungeduld. Ihre Wildheit ist ebenso groß wie ihre Folgsamkeit. Das ist die Eigentümlichkeit eines unreifen Temperaments und des Mangels an Erziehung. Nichts setzt sie in Erstaunen, alles verwirrt sie. Zitternd, feige, und zugleich unverzagt und heldenhaft werden sie sich in die Fallen werfen und doch vor einem Schatten zurückweichen.

Wirkungen und Beziehungen der Dinge sind ihnen unbekannt. Ebenso schnell entmutigt wie erregt, sind sie allen Schrecken ausgesetzt, entweder himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt, und haben nie den nötigen Grad und das passende Maß. Beweglicher als das Wasser, spiegeln sie alle Farben wider und nehmen alle Formen an.
---
Nimmt man Vegetarismus als Beispiel, nutzt es da etwas der Masse, wenn ein Europäer sich zum Vegetarismus bekennt, ohne tiefere Einsicht? Wenn er nur aufgrund eines Trends z.B. zum Vegetarier wird? Denn es ist durchaus ein Unterschied, ob es bis zu einem gewissen Grad in Kultur bereits verankert ist, oder wenn jemand außerhalb der einen umgebenden Kultur auf etwas anderes setzt.

Es ist nämlich etwas anderes, wenn sich einer hinsetzt, auf Fleisch verzichtet, und sich zugleich einredet, er wäre dadurch heiliger, oder er wäre dadurch besser als die Menschen um ihn es sind; und wenn sich einer so in der Weise absondert. Etwas anderes ist es, wenn es in einer Tradition steht und man aus der Überzeugung der Tradition heraus auf Fleisch zur eigenen Ernährung verzichtet, ohne das in ein Verhältnis zu anderen Menschen zu stellen, welche sich von Fleisch ernähren.

In Europa könnte man das von einem Tag auf den anderen gar nicht umsetzen, dass alle plötzlich auf Fleisch verzichten (selbst wenn sie es wollten). Das würde von der Infrastruktur bereits problematisch. Wenn sich einer also in Europa nicht abzusondern oder abgehoben sehen möchte, oder auch nicht bloß eines Trends wegen auf Vegetarismus setzen, dann könnte der größte Nutzen womöglich sein, während man Fleisch isst, sich zu vergegenwärtigen und an der Einsicht zu arbeiten, dass es besser wäre kein Fleisch zu essen. Bis einen die Einsicht davon überzeugt und tatsächlich abhält.

Jedenfalls könnte man damit tatsächlich die erforderliche Einsicht, welche der Masse abgeht, dieser zuführen. Statt sich seines Egos zu erfreuen, wenn man sich anders gibt, als andere um sich. Denn manche denken schnell, oh wunder, was sie da tun, und welch weltbewegendes Ereignis es sei, während sie tatsächlich nur mit sich selber befasst sind. Andererseits, gerade wenn man nicht so denkt, sondern sich einer Sache vollständig hingibt, können weltbewegende Ereignisse daraus entstehen, meist ohne dass man es ahnt oder mitbekommt. Da es oft eine Frage dessen ist, wie weit man sich nur selber beeindrucken möchte und etwas bereits für sich gebraucht, oder wie weit man es für die Allgemeinheit macht, ohne selber nur Nutznießer davon zu sein.

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Psychologie der Massen - Gustave Le Bon Empty Re: Psychologie der Massen - Gustave Le Bon

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